Das Beziehungsdrama von Maren Ade „Alle anderen“ beschäftigt sich mit der gegenseitigen Anerkennung innerhalb der Beziehung. Ein sehr anstrengender Prozess, aber nicht minder spannend.

Gitti (Birgit Minichmayr) und Chris (Lars Eidinger) machen in Sardinien im Ferienhaus von Chris‘ Eltern, Urlaub. Die zwei sind noch nicht lange zusammen und vom Typ sehr unterschiedlich. So provoziert Gitti oft Chris mit ihren Äusserungen, was Chris zunächst einschüchtert und verunsichert. Später reagiert er sehr trotzig auf ihre Bemerkungen und nimmt Gitti auf eine ausgedehnte Wanderung auf der ihm sehr bekannten Insel mit. Das bringt Gitti wiederum an ihre Grenzen.
Die beiden reden viel miteinander und doch aneinander vorbei. Im Mittelpunkt steht die Beziehung und die Hoffnung, dass die Liebe unendlich bleibt. Chris ist Architekt und in der Szene noch nicht bekannt. Der Erfolg ist somit noch nicht gross. Die im Beruf fehlende Anerkennung sucht er wahrscheinlich auch in der Beziehung, welche er da auch nicht einfach so bekommt.
Als die zwei auf Hans (Hans-Jochen Wagner), einen Kollegen von Chris, und dessen Frau Sana (Nicole Marischka), stossen, scheint das ganze zu eskalieren, da Gitti mit ihrer sehr provokativen Art alle in Rage bringt.

Der Film ist sehr ruhig gedreht und schon fast wie ein Theaterstück inszeniert. Die Dialoge sind sehr treffend und spielen sich wohl in irgendeiner Form in fast jeder Beziehung ab. Das Bewusstsein innerhalb der Beziehung und was man von dieser erwartet steht klar im Vordergrund. Man schaut also den zwei Liebenden zu wie sie sich immer wieder neu entdecken, um sich kurz darauf wieder zu verlieren.

Meine Bewertung