Der gesellschaftskritischer Film „Slumdog Millionaire“ berichtet über das Elend in Indien. Dies tut er jedoch ohne mit dem Zeigefinger auf die Bösen zu zeigen, sondern verpackt in einer Liebesgeschichte. Ein echt cleverer Film.

Jamal Malik (Dev Patel) und Salim (Madhur Mittal) sind Brüder. Sie wachsen zusammen in den Slums von Indien auf. Sie leben eigentlich von nichts und schlagen sich zusammen mit ihrer Mutter durch das Leben. Eines Tages wird der ganze Slum von Muslimen heimgesucht und überfallen. Ohne Gnade schlagen sie alles kurz und klein und stecken die Blechhütten in Brand. Dabei wird die Mutter der beiden Brüder getötet.
Aleine sind sie nun unterwegs und suchen auf den Müllbergen nach etwas zum wieder verwerten um mit dem ein klein bisschen Geld zu machen. Zu ihnen ist auch noch ein Mädchen gestossen Latika (Freida Pinto), welches ebenfalls beide der Eltern verloren hat.
Eines Tages kommt ein Mann zu ihnen und nimmt die drei auf. Er scheint für sie ein Heiliger zu sein, denn sie bekommen von ihm eine warme Mahlzeit und ein Dach über dem Kopf. Doch schon schnell wird klar, dass er nicht der heiligste ist, denn er stellt die Kindern an, um auf der Strasse zu betteln. Dazu lernt er den Kinder Lieder, welche sie auf der Strasse singen sollen um damit mehr Geld zu erbetteln. Dies ist jedoch nicht genug, der Mann verstümmelt die Kinder auf grausamste Weise um so mit dem Mitleid noch mehr Geld zu bekommen.
Zum Glück jedoch können die zwei Brüder sich retten, doch leider verlieren sie dabei Latika. Wieder alleine kaufen und verkaufen sie waren auf einem Zug und kommen so eine Zeitlang sehr gut durch. Bis sie eines Tages das Taj Mahal sehen und da mit den Touristen noch mehr Geld verdienen in dem sie ihnen eine erfundene Geschichte über den grossen Palast erzählen.
Jamal geht jedoch Latika nicht aus dem Kopf und er möchte weiter nach ihr suchen. Als die beiden wieder zurück in der Stadt sind, macht er dies auch. Schliesslich findet er sie in einem Rotlichviertel in welchem sie verschleppt wurde. Jamal rettet zusammen mit seinem Bruder Salim Latika aus dieser Situation. Für ihn ist es Schicksal, dass er Latika wieder findet. Sein Bruder jedoch wittert das grosse Geld und geht zum grossen Mafiaboss Mr. Chi (Sunil Kumar Agrawal) um an ihn Latika zu verkaufen.
Und wieder wurde Latika von Salim genommen. Lange findet er sie nicht mehr und weiss nicht wo genau sie ist. Er meldet sich so beim grossen Spiel „Wer wird Millionär“ an in der Hoffnung Latika sieht die Sendung und wird sich bei ihm melden. Doch wird er all die schweren Fragen beantworten können?

Der ganze Film ist sehr spannend aufgebaut. In einer Rückblende erzählt Jamal, warum er die Fragen bis jetzt gewusst hat. Die Geschichte ist so angelegt, dass man nach dem Film für sich entscheiden kann, ob man lieber nur die Liebesgeschichte in Erinnerung behalten möchte, oder doch das Elend in Indien. Ein sehr aufwühlender Film, der die eigenen Probleme für einmal vergessen lässt.

Meine Bewertung