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Buried – Die Angst lebendig begraben zu werden

Rodrigo Cortés hat mit „Buried“ eine Film gedreht, der beklemmender und spannender wohl kaum sein könnte.
Die Vorstellung, dass man lebendig begraben werden würde beschäftigt die Menschheit schon seit Jahrhunderten. Sie erzeugt Angst und Schrecken bei wohl nahezu jedem von uns. Die Dunkelheit, die Enge und der immer weniger werdende Sauerstoff lässt uns zusammenzucken.
Rodrigo Cortés ist es mit seinem Film gelungen, dieses Gefühl dem Zuschauer leibhaftig zu vermitteln.

Paul Conroy (Ryan Reynolds) erwacht in völliger Dunkelheit in einem Sarg. Er ist amerikanischer Truck-Fahrer, der im Irak Hilfsgüter transportiert. Das Erste, was er in seiner misslichen Lage wahrnimmt ist die Enge des Sargs und die unerträgliche Hitze im Inneren. Nach und nach scheint er die Situation zu realisieren. Er erinnert sich, dass sein Konvoi von Aufständischen angegriffen wurde und das sie beschossen wurden. Diese mussten ihn also als Geisel genommen und ihn lebendig begraben haben.
Im Sarg findet er ein Feuerzeug und ein Handy, welches jedoch auf eine arabische Sprache eingestellt ist. Mit dem Handy versucht er zunächst seine Frau und seinen Arbeitgeber zu erreichen, was jedoch erfolglos bleibt. Die Telefonnummer für solche Situationen, welche er für den Notfall bekommen hatte wurde ihm weg genommen. Deswegen ruft er danach bei der Polizei in Amerika und beim FBI an. Bei denen trifft er jedoch auf nur wenig Verständnis und somit bleibt auch dieser Versuch erfolglos. Während er überlegt, was er als nächstes tut, ruft sein Entführer an. Dieser verlangt von ihm, dass die Botschaft fünf Millionen Dollar Lösegeld für ihn zahlen soll.
Über mehrere Telefonate bekommt Paul Dan Brenner (Robert Paterson) ans Telefon. Dieser ist Leiter einer Organisation, die sich um Entführungen im Irak kümmert. Dan versucht Paul zunächst zu beruhigen und leitet dann alles erdenklich Nötige ein, um Paul zu finden.
Nach dem nächsten Anruf seines Entführers soll Paul ein Lösegeldvideo mit dem Handy drehen. Zunächst widersetzt er sich dieser Forderung, da Dan ihm gesagt hat, dass die Medien davon nichts erfahren dürfen. Jedoch bleibt Paul keine andere Möglichkeit mehr und beugt sich seinem Entführer.
Die letzte Hoffnung ist wohl, dass die Rettungsorganisation ihn rechtzeitig findet.

Der Film zeigt wunderbar, dass man auch ohne grosse Spezialeffekte und mit nur einem sehr kleinem Filmset einen super spannenden und guten Film drehen kann. Der Zuschauer wird von Anfang an gefesselt und man kann die Enge und Beklommenheit des Sargs förmlich spüren. Für uns alle ist zum Beispiel das Handy heutzutage eine Selbstverständlichkeit, dass es aber in so einer Situation eine so grosse und wichtige Bedeutung bekommt ist für uns wohl nur schwer vorstellbar. Die einzige Möglichkeit mit der Aussenwelt zu kommunizieren und doch ist man so hilflos.
Auch das Problem mit der Dunkelheit und dem immer weniger werdenden Sauerstoff wird von Ryan Reynolds gut rübergebracht. Dem Zuschauer stockt buchstäblich der Atem.

Meine Bewertung
4 Sterne

3 comments on Buried – Die Angst lebendig begraben zu werden

  1. Groarr sagt:

    Wir haben den Film zwar nicht so gut bewertet wie ihr. Uns beschäftigten v.a. folgende Fragen: Was bringt einen Terroristen, oder eine Terroristenzelle dazu, einen mittellosen Lastwagenführer zu entführen, geschweige denn sich die Mühe zu machen ihn in einen Holzsarg zu stecken, mit Utensilien wie Mobiltelefon, Feuerzeug, Neonlichtröhren, Alkohol und Taschenmesser auszustatten und irgendwo in der trostlosen Wüste im Irak zu vergraben? Weshalb benutzt Conroy sein Feuerzeug bis zum Schluss, auch wenn ihm bereits in den ersten Telefongesprächen tunlichst davon abgeraten wird, da er sonst schneller zu ersticken drohe?
    Interessant könnte jedoch ein Interview sein, das wir mit dem Regisseur führen konnten. Zu finden gibts dies bei uns in der Kategorie „Specials“.

  2. Fraggle sagt:

    Ich fand den FIlm grossartig. Spannend bis zum Schluss. Und OHNE Hollywood-Happy-End.
    Herrlich. 🙂

  3. mee sagt:

    @Fraggle Geht mir auch so. Ich fand den Film echt ganz spannend gemacht und mal was anderes. Von der Realität abgesehen …

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