Der Schweizerfilm hat kein gutes Ansehen und das obwohl er eigentlich so viel zu bieten hat. Klar, die Aktion ist vielleicht nicht so wie in den Filmen aus Amerika oder Asien, doch die Geschichten sind dafür um so feinsinniger. Der neue Film von Micha Lewinsky „Die Standesbeamtin“ geht in die Sparte der Komödien und  ist so herzig und dabei so gut gemacht.

Eigentlich ist die Aufgabe einer Standesbeamtin doch relativ einfach, man darf die Paare trauen, welche den Bund fürs Leben schliessen wollen. Doch zu Rahel Hubli (Marie Leuenberger) ist das Leben nicht so freundlich. Sie hat sehr jung geheiratet, da sie mit 18 schon ihr erstes Kind bekommen hatte. So hat sie nun den Job als Standesbeamtin und kümmert sich um die Familie. Ihr Mann Thomas (Beat Marti) hat im Moment andere Sorgen. Er arbeitet viel und ist selten oder nur spät zu Hause.
Eines Tages trifft Rahel auf ihre alte Jugendliebe Ben (Dominique Jann), mit welchem sie früher eine Band hatte, die Raben. Als Rahel von Thomas schwanger wird ist Ben nach Berlin geflohen und nach vielen Jahren wieder zurück gekommen, um hier seine berliner Freundin Tinka zu heiraten. So muss nun Rahel für das frisch verliebte Pärchen alles organisieren inkl. Trauung und Fest. Kein leichtes Unterfangen, merkt sie doch, dass sie Ben noch immer liebt und ihre eigene Ehe am Boden zerstört ist.

Die Geschichte ist recht simpel und das Drehbuch könnte locker aus Hollywood stammen. Doch zum Glück versteht es Micha Lewinsky, mit viel Feingefühl dem Film etwas besonderes einzuhauchen. So entstand ein kleiner feiner Film mit viel Witz und Charme. Viele bekannte Gesichter aus der schweizer Schauspielszene haben ebenfalls eine Rolle im Film, unter anderem Jörg Schneider oder Beat Schlatter.

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