Die Metal Band Mötley Crüe war in den 80er Jahren bekannt für ihre excessiven Partys, welche die ganze Nacht dauerten und oft in verwüstete Hotels endeten. Der Film «The Dirt» hat die Biographie der Band nach der Buchvorlage umgesetzt. Die Geschichte weiss zu begeistern aber auch zu entsetzen.

Um was geht es

Nikki Sixx (Douglas Booth) ist nicht stolz auf seine Eltern. Sein Vater verliess seine Mutter sehr früh. Seine Mutter kümmert sich nicht sehr um ihn und er leidet unter ihrem Verhalten und der vielen wechselnden Freunde. Er kann es kaum erwarten bis er erwachsen ist. Seine Leidenschaft ist es, Bass zu spielen. Daher sucht er sich schnell eine Band, da er vor allem eines will, spielen und Party feiern! Eines Abends sieht ihn Tommy Lee (Machine Gun Kelly) in einer Band spielen. Nach dem Konzert trifft er ihn per Zufall in einem Café und die beiden reden den Rest des Abends. Die beiden verstehen sich auf Anhieb und gründen eine Band.
Um die Gitarre zu besetzen wird eine Anzeige geschaltet, worauf Mick Mars (Iwan Rheon) zur Band stösst. Nun kann die Suche nach einem charismatischen Sänger losgehen. Tommy stellt den Kontakt zu Vince Neil (Daniel Webber) her, den er von seiner Schulzeit her kennt. Alle sind schnell begeistert und die Chemie scheint zu stimmen.
Sie geben viele Konzerte, konzentrieren sich auf einen auffallenden Look und eine grosse Show. Somit wird die Band lokal sehr schnell bekannt und alle wollen bei ihren Parties dabei sein. Endlich dann die grosse Tour durch Amerika. Dabei waren Alkohol, Drogen und Sex immer mit dabei. Das erste Album „Too Fast for Love“ erschien 1981 und damit stieg die Bekanntheit weiter. Nach einem weiteren Album kam der internationale Durchbruch mit „Theatre of Pain“. Danach war die Band nicht mehr zu stoppen.
Vince Neil’s Sex Exzesse und Nikki Sixx‘ Drogen-Abstürze wurden immer heftiger. Der Tiefpunkt der Band war erreicht und man wusste nicht wie weiter. So entschieden sich die Bandmitglieder gemeinsam auf Entzug zu gehen.
Das half zwar Nikki Sixx führt jedoch die Band an Rand des Zerbrechens worauf Vince Neil die Band verlässt. Danach war Mötley Crüe nicht mehr so erfolgreich wie zuvor. Eine Reunion war erst 5 Jahre später möglich.

Rezension

Das Buch von 2001 mit dem gleichnamigen Titel «The Dirt» wurde von allen Bandenmitgliedern geschrieben. Dieses diente als Vorlage für den Film. Auch am Film haben die Bandmitglieder als Produzenten mitgearbeitet. Man bekommt das Gefühl, dass Mötley Crüe nichts dem Zufall überlassen wollte. Ihre Story sollte richtig erzählt werden. Das Buch geht natürlich viel tiefer als der Film. Der Film hört im Jahr 1997 bei der Wiedervereinigung mit Vince Neil auf. Doch die Bandgeschichte geht noch weiter. Denn im Jahr 1999 verlässt Tommy Lee die Band um dann 2004 wieder zurück zu kommen. In dieser Zeit produzierte man nur ein einziges Studioalbum „New Tattoo“, was nicht sonderlich erfolgreich war. Das letzte Konzert gaben sie Ende 2015. Danach gab Vince Neil bekannt die Band aufzulösen, man sich unterschiedlich entwickelt hätte. Bis heute haben sie kein weiteres Konzert gespielt aber auch keine neue Fakten über die Auflösung bekannt gegeben.
Der Film «The Dirt» spielt hauptsächlich in den Anfangszeiten der Band. Es wird gezeigt wie unterschiedlich die vier Bandmitglieder waren und dass Party eigentlich das Wichtigste für sie war. Man erfährt aber auch einige persönliche Hintergründe. Trotz aller Krisen schafft es die Band immer wieder sich zu fangen und aufzurappeln. Szenisch sprechen die Stars immer wieder einmal direkt mit dem Publikum im Kino. Was doch sehr speziell ist und einem das Gefühl der Nähe gibt. Das Publikum wird direkt involviert und angesprochen.
Die unglaubliche Geschichte wurde sehr unterhaltsam umgesetzt und ist bestimmt ein Zeitdokument einer grossen Band. Spannend nicht nur für Fans.

Meine Bewertung